Das Relief an der Stromberghalle
Im Jahre 1962 hat die Gemeinde Illingen einen Bauwettbewerb zur Erlangung von Entwürfen für die Erweiterung der 1950 erbauten Volksschule und für den Neubau einer Mehrzweckhalle ausgeschrieben. Von 43 eingegebenen Wettbewerbsarbeiten wurde der Entwurf der beiden Ludwigsburger Architekten Kühnle und Conrad mit dem ersten Preis ausgezeichnet und nach ausführlicher Beratung vom Gemeinderat zur Ausführung bestimmt. Der Erweiterungsbau der Schule und die Mehrzweckhalle die später Stromberghalle genannt wurde, wurde am 1. Juli 1967 vierzehn Tage vor der 1200 Jahrfeier eingeweiht.
Von Anfang an war es das Anliegen der Architekten, die nüchterne aber sehr zweckmäßige Architektur aufzulockern und durch eine künstlerische Ausgestaltung aufzuwerten. Nichts lag deshalb näher, als den Illinger Kunstmaler und Bildhauer Wilhelm Hager zu veranlassen, sich dieses Themas anzunehmen, zumal dieser schon durch die Aussagekraft, sowie der interessanten Thematik und Harmonie seiner Plastiken am Bau (viele auch schon in Beton), bekannt war. Die bevorstehende 1200 Jahresfeier inspirierte ihn in einem Entwurf im Maßstab 1 : 5 die Geschichte der Gemeinde Illingen als Betonrelief darzustellen, das über dem Haupteingang der Mehrzweckhalle angebracht werden sollte. In einer Gemeinderatssitzung am 15. April 1966 wurde dann beschlossen, das 28 m lange und 1,40 m hohe Relief in Auftrag zu geben.
Das Relief wurde in 3 Teilstücken im Illinger Atelier von Wilhelm Hager in Ton modelliert. Aus den einzelnen Tonmodellen wurden jeweils Gipsnegative gefertigt, mit deren Hilfe die entgültigen Motive auf der Baustelle vor der Mehrzweckhalle in Beton gegossen wurden. Die Gipsnegative hatten dabei die gleiche Funktion wie die auf Baustellen üblicherweise verwendeten Schaltafeln. Das so hergestellte Betonrelief wurde, nachdem es von der Gipsschalung befreit war, beim Gießen der Betondecke über den Haupteingang eingebaut.
Die einzelnen Marksteine der 1200 jährigen Geschichte der Gemeinde Illingen sind nachfolgend erläutert.
Zwischenzeitlich zählt die Stromberghalle mit dem Betonrelief zu einer der Sehenswürdigkeiten von Illingen, die von fast jedem Illinger Bürger gerne den Besuchern aus nah und fern vorgezeigt wird.
Sonja Hager
(aus der Schülerzeitung "Nussknacker" vom Jan. 1995)
Relief - Einzelbeschreibung
Illo (alemannischer Sippenältester) wird hier sesshaft.
Der Wald wird gerodet und der Boden wird bearbeitet.
Durchziehende Römer (ca. 100 - 260 n. Chr.).
Kirchenbau:
Holzkirche (ca. 774), Neubau als Wehrkirche 1488, geweiht dem Märtyrer Cyriakus.
Mönche betreiben Weinbau.
Posthof:
Durchreisende wechseln die Pferde und können übernachten.
Auch Napoleon (Hut!) soll im Illinger Posthof abgestiegen sein.
Große Überschwemmung von 1846.
Bau und Einweihung der Eisenbahn am 20.09.1853.
Schulmeister Elias Dillmann (1794 - 1877) mit Schulklasse.
Industrie-Ansiedlung (Stahlbau Luig, Brückenbau 1899).
Bau des Illinger Ecks (Zapfsäule) 1931.
Bau der neuen Schule und der Stromberghalle 1967 (Schlüsselübergabe).
Musikanten
Seniorenzentrum St. Clara, Illingen
Weinhurgler
Kelter, Mühlacker
Kriegerehrenmahl
Marbach am Neckar